Das Meditationswochenende…(von Mario Winnikes)

(Die guten Menschen….)

Mitte Mai fahre ich zum ersten mal seit ca. 1 ½ Jahren mal wieder zum Angeln an mein früheres Hausgewässer, den sog. Mary-Joe-Pool. Nach ein paar heißen Tagen hat ein Wetterwechsel stattgefunden, es ist kalt geworden und es regnet – Dauerregen. Das ist gut. Aus meiner Erfahrung an diesem Gewässer weiß ich, in solchen Situationen fangen die Fische mit dem Fressen an.

Die Lokation, oder besser die Platzwahl, gestaltet sich für mich bei diesem Wetter recht einfach. Ich bin faul und habe keine Lust mein Tackle durch den Regen an schlammige Plätze zu tragen, also wähle ich einen sehr bequemen Platz direkt am Vereinsheim, keine 10 Meter vom Auto entfernt.

(Einfach und sehr effektiv – ich setzte nicht auf Fischmehl Boilies sondern auf süße Versuchung)

Beim Parken sehe ich einige, asiatisch aussehende Menschen, die im Vereinsheim alles für eine Party herrichten. Da ich schon öfters an diesem Platz die ganze Nacht über mit harter Techno Musik wachgehalten wurde, frage ich sie, ob sie denn eine Party machen?

Die Antwort lautet, dass sie ein Meditationswochenende für den Frieden durchführen. Meine anschließende Frage, ob es laut wird, beantworten sie entwarnend mit „Nein, wir meditieren in aller Stille“. Prima, der Platz ist ist gebongt.

(Alles richtig gemacht – denn schon nach kurzer Zeit konnte ich einen Karpfen fangen…)

Beim Aufbauen rollt ein Siegelkarpfen ganz in der Nähe von meinem anvisierten Spot. Das gibt mir Zuversicht. Ich beeile mich meine Ruten fertig zu machen und die Montagen auszuwerfen.

Da die meisten der mir bekannten Angler an diesem See irgendeine Art von Fischboilies verwenden, ziehe ich zwei kleine 14mm Maple-Tigernut Boilies mit einem 12mm Green Lightning Pop Up aufs Haar. Da zumindest ein Fisch in der Nähe ist füttere ich nur ca. 100 Gram Boilies pro Rute.

Nach einer Stunde springt ein Fisch direkt an dem Platz wo eine Monatge liegt. Und keine weitere halbe Stunde später läuft genau diese Rute ab. Bingo! Ein schöner Spiegler mit knapp über 33 Pfund landet im Kescher.

(Hoffentlich bleibt es in der Nacht ruhig! Dann könnte noch etwas laufen :-D…)

Da es nach Sonnenuntergang sehr ruhig bleibt (ich meine bei den Meditierenden im Vereinheim hinter mir), bin ich zuversichtlich für die kommende Nacht…und ich behalte Recht. Gegen 3 Uhr ein Vollrun, wieder an derselben Rute.

Im Drill fühlt sich der Fisch schwerer und mächtiger an und dieser Eindruck bestätigt sich dann auch als ich 10 Minuten später einen Spiegler mit definitiv über 40 Pfund im Kescher zur Abhakmatte trage.

(Meditationsfisch der Extraklasse – Dem guten Karma sei Dank…)

Zwei Fische an diesem See zu fangen, und das noch ohne Vorfüttern, ist etwas ganz Besonderes…und irgendwie habe ich den Eindruck, dass die guten, für den Frieden meditierenden Menschen, mit ihrem positiven Karma zu meinen Fangerfolgen beigetragen haben.

…weil’s fängt, Mario Winnikes.